Der neue Gesundheitsminister hat ruck zuck eine Personalentscheidung getroffen, er hat Andreas Westerfellhaus zum neuen Pflegebevollmächtigten vorgeschlagen und das Bundeskabinett hat ihn bestellt.
Tritt in der Politik jemand ein neues Amt an, gibt es sicher die ersten Kommentare die wissen warum derjenige es nicht kann, oder gar der Falsche für die Aufgabe ist. Wie sagt man mit Recht: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, und deshalb gehört Herrn Westerfellhaus ein Vertrauensvorschuss, Vertrauen darauf, dass er wirklich etwas ändert, die lange anstehenden Probleme anpackt und damit einem Kollaps in der Pflegelandschaft entgegen wirkt, der absehbar ist. Das Ziel ist also klar, er muss gesetzliche Veränderungen initiiert die der Pflege sichtbar aus dem Tal der Unglückseligkeit heraushelfen. Das Zauberwort ist nicht nur Geld, denn zunächst müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass mehr Geld auch an den richtigen Stellen ankommen kann. Da ist ein entscheidender Punkt gleich zu Anfang aller Bemühungen die Bezahlung der Pflegekräfte, sie muss flächendeckend auf ein gleiches Niveau gehoben werden und sie muss den Leistungen dieser schweren Arbeit angemessen sein. Die Hürden allein bei diesem Thema sind hoch und heißen u.a. Tarifhoheit, Kirchenrecht, private Vereinbarungen.
Als ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Pflegerates und Fachmann kennt er die Probleme genau, denn er spricht davon, dass „Pflege eine Reform braucht“, dass „wir einen nationalen Aktionsplan für die Pflege brauchen“ und das „es zu viel Bürokratie und unsinnige Regeln gibt“ („Spahns Berater fordert Pflege-Aktionsplan“, Neue Westfälische 20.03.2018). Gut gebrüllt Löwe, jetzt heißt es anpacken und einer Reform auf die Beine helfen, die den Namen auch verdient, dabei wird es ihm wenig helfen, dass er Herrn Spahn seit 15 Jahren kennt. Er braucht einen ausgeprägten Kampfgeist, einen langen Atem und gute, engagierte Mitstreiter, denn die Widerstände der Politik (trotz anderslautender Beteuerungen), der Kirchen (trotz gegenteiliger Zusicherungen), der Pflege- und Krankenkassen und der Arbeitgeberlobby wird groß sein und auch nicht immer offen und fair geführt, denn es geht wie immer um Geld und Macht. Kompromisse werden nichts lösen und ein Pflegestärkungsgesetz, wie Herr Gröhe es verantwortet, ist ein klitzekleines Schrittchen, aber wird die Realität eines zunehmenden Pflegenotstandes nicht aufhalten, also wünschen wir Herrn Westerfellhaus viel Kraft und Ausdauer für den sicher nicht leichten Weg.
Wie ist ihre Meinung dazu!