Es wird Zeit dem Pflegenotstand den Boden zu entziehen

Jetzt hat es doch sicher jeder verstanden, die Pflege wird in kleinen Bausteinen, wenn überhaupt, Schritt für Schritt, mit begrenzen Geldmitteln, in den nächsten Jahren, aber frühestens ab 2020 umgelenkt. Herr Spahn sagt: „wir steuern um“ und verbreitet jeden Tag einen neuen Vorschlag, mit wenig Realisierungschancen, über die Medien. Auch als Optimist versteht man, dass es den großen Wurf nicht geben kann. Politische Entscheidungen brauchen Zeit und der Druck ist vermutlich noch nicht groß genug für eine erfolgreiche „Notoperation“. Bleibt also nur der Weg, die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Jetzt ist die Zeit, sich der Gründer der Sozialen Arbeit zu besinnen, es waren christlich motivierte und ethisch verantwortungsvolle Menschen, die in allen Jahrhunderten die Not sahen und engagiert dagegen angegangen sind. Leprosenheime, div. Stiftungen, Armenhäuser, etc., all das waren wertvolle Reaktionen auf die Probleme der jeweiligen Zeit und Ausdruck der Solidarität mit den Armen, Kranken und Hilflosen. Mit der Aushöhlung des Subsidiaritätsprinzips und der Vermarktung des Gesundheitswesens, hat der Staat endgültig bewiesen, dass seine Spar- und Kontrollpolitik versagt hat, also muss es eigene Antworten auf die Nöte der Zeit geben.

Einmal geht es um Geld und dann geht es um zivilen Ungehorsam. Beides sind Wege die nach Vorne führen. Hilflose, pflegebedürftige Menschen brauchen schöne Lebensräume, aber sie brauchen auch Menschen, die Zeit für sie haben, und die nicht zu einem großen Teil für einen überbordenden, administrativen Aufwand verloren geht. Die Solidarität aller Sozial Verantwortlichen ist gefragt: warum schließen christlich und humanistisch engagierte Träger sich nicht zusammen und legen selber Fonds auf, mit denen sie neue Gebäude und Einrichtungen finanzieren. Mit Baudarlehn von 3 bis 4% Zinsen, ist die Finanzierung neuer Pflegeeinrichtungen günstiger als Renditen zwischen 8 und 12%, zumal die Gebäude mit den Tilgungen dann das Anlagevermögen erhöhen. Ein gemeinsamer Tarifvertrag, der die Mitarbeiter aller Beteiligten gleich  und besser bezahlt , stärkt die Solidarität der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Ein weiterer wichtiger Schritt wäre der organisierte, massive Widerstand gegen den übermäßigen Bürokratieaufwand. Die MDK Noten sind unwirksam, schlechte Einrichtungen wurden durch diese Prüfungen nicht besser und gute verschenken mit der unnötigen Dokumentation sinnlos Zeit. Den abhängigen, hilflosen Menschen also wieder in den Mittelpunkt zu stellen, Bürokratie auf das Maß zurückzuschrauben, das ausreichende Information über wichtige Daten und Handlungsschritten vermittelt, das wäre ziviler Ungehorsam. Dabei kann übrigens eine gute IT Struktur sehr hilfreich sein.

Das willfährige Hinterherlaufen hinter staatlichen Versprechungen, führt nicht weiter. Geben wir der Altenpflege einen neuen Schub, warten wir nicht darauf, dass Politik „Schritt für Schritt“ versucht umzusteuern, zeigen wir, dass auch in unserer Zeit heute der Geist der Sozialen Verantwortung lebt und dieser Aufgabe ein Profil gibt, dass alle Private Equity Fonds asozial aussehen lässt und ideenreich Lösungen für die Probleme unserer Zeit entwickelt, die dann dem Pflegenotstand den Boden entziehen.

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