Es kann doch nicht sein…

Es kann doch nicht sein…(eine beliebte Rhetorik vieler Politiker)…dass jahrelang in der Pflege gespart wurde und jetzt sind ein paar Euro im Topf und Herr Spahn möchte, ein bisschen Geld in die Pflege, ein bisschen Geld für die Beitragszahler, ein bisschen Geld  (ein Monatsbeitrag Rücklagen) für die Krankenkassen. Die Liberalen Politiker machen es aber auch nicht besser, sie schreien auf weil die Arbeitgeber mit einer gerechten Beitragsaufteilung in der Sozialversicherung belastet werden könnten. Es ist besser den Arbeitgebern etwas zu geben, als Garnichts zu tun, scheint eine Liberale Grundhaltung zu sein.

Als die Pflegeversicherung 1995 an den Start ging, wurde sehr schnell klar, dass die Krankenkassen von allen medizinischen Behandlungspflegerischen Leistungen entbunden waren, die im Heim erbracht werden mussten. In den Jahren danach wurde bei Pflegesatzverhandlungen immer wieder der Versuch unternommen die Kosten dafür mit in die Berechnungen einzubinden, es war erfolglos. Seit zwanzig Jahren nehmen diese Leistungen im Heim massiv zu, denn die Multimorbidität steigt und auch die Entscheidung in ein Heim zu gehen, wird erst getroffen, wenn die körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen sehr groß sind. Die verschiedensten medizinischen Behandlungen, die von sehr aufwendigen Wundversorgungen, über die Dekubitus Behandlung, bis zu einer zeitgenauen Medikamentenbehandlung reichen, sind immer umfangreicher geworden und die Krankenkassen konnten das Geld dafür sparen und in ihre Rücklagen stecken. Es ist schon eine stoische Ignoranz der Politik die Pflege über Jahre hinweg mit dem Problem alleine zu lassen. Was wäre das dann für eine tolle Schlagzeile, wenn morgen in der Presse stände: „Bundestag beschließt die Behandlungspflege im Heim durch die Krankenkassen zu bezahlen“. Die Mitarbeiter würden die Entlastung unmittelbar spüren wenn eine zusätzliche Fachkraft für die Wundversorgung und Behandlungspflege eingestellt werden könnte.  Ein jahrelang von der Politik ignoriertes Problemen wäre gelöst und ein erster Schritt zu einer ganzheitlichen Reform der Pflege gemacht. Einige Politiker sind aber wieder auf dem besten Weg den Pflegenotstand mit Trostpflastern beheben zu wollen. Es kann doch nicht sein, dass alle über den Pflegenotstand reden, aber Politik sich wieder nur hinter faule Kompromisse zurückzieht.  

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